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Minis B – Spieltag: Ein Handballneuling und die Novemberwolken

Ein Novembersonntagmorgen, kurz nach halb zehn. Die Wolken, die nachher tun werden, was Novemberwolken halt so tun, ziehen schon über die Hildesheimer Börde. Es ist usselig, wie man so sagt. Echtes Handballwetter. 

Was auch ist: Zweiter Spieltag der Handball-Minis B der HSG Laatzen-Rethen. Für mich und meinen Sohn Max ist es das erste Handballspiel seines Lebens. So entsteht die Idee: Schreib doch hinterher mal einen Spielbericht aus Vatersicht. Also bitte: Es ist wie gesagt Sonntagmorgen, und es geht zur SG Börde Handball.
Eigentlich sollten vier Mannschaften zum Spielfest kommen, jetzt haben zwei abgesagt, die zweite erst am Morgen, wegen Corona. SG und HSG aber wollen sich den Spaß nicht verderben lassen und trotzdem spielen. 
Ich selbst habe Fußball und Tennis gespielt, gut zwei Jahre lang abzüglich Corona war ich Fußballvater. Was ich dabei noch nie erlebt habe: Dass beide Mannschaften vor dem Spiel gemeinsam Stehbock-Laufbock spielen, mit Abwerfen natürlich. Dabei ist die Idee doch sowas von genial. 

Dann beginnt das Spiel, und die Jungs von der SG (denn es sind bei den Gastgebern tatsächlich nur Jungs am Ball) geben zwar keineswegs ihre Fairness, dafür aber die gefällige Kooperation mit den Gästen auf. An der Börde wird hart geworfen, so viel ist nach wenigen Minuten klar. Doch die Mädels und Jungs von der HSG lassen sich davon nicht lange beeindrucken und kämpfen sich schnell hinein ins Match. Gezählt wird nicht, das war beim Fußball und Tennis auch anders, oftmals sehr zu meinem Leidwesen. Doch überraschenderweise sind beide Mannschaften augenscheinlich nicht im Mindesten traurig darüber, dass es hinterher keine Sieger und Verlierer gibt.
Stattdessen sind Spielstände nur noch etwas für Statistikfanatiker, und von denen sind offenkundig an diesem Sonntag keine da. Unseriösen Schätzungen zufolge kann es sein, dass die SG ein kleines bisschen häufiger ins Schwarze getroffen hat als die HSG. Aber ehrlich: Wen interessiert’s, solange es am Schluss Urkunden und Gummibärchen für alle gibt? 

Max jedenfalls ist nach dem Spiel, man muss das so platt sagen, glücklich und stolz. Als wir zu Hause ankommen, hängen die Novemberwolken drohend über Laatzen. Gleich wird es regnen, so viel ist sicher. „Und, was willst du jetzt machen“, frage ich ihn, kaum, dass die Tür ins Schloss gefallen ist. Max pfeffert die Tasche in die Ecke und grinst mich an: „Raus in den Garten, Handball spielen.“