Spielberichte,  Spielberichte Minis B

Minis B spielen in einer schönen Welt

Kinderhandball kann so unterschiedlich gespielt werden.

 

Da sind tatsächlich bei einem Spielfest am Zoo Mannschaften, die schon so etwas wie Handball spielen. Diese Kinder prellen, fangen, werfen und haben schon eine Idee vom Spiel. Sogar erste  Sprungwürfe sieht man in dieser Altersklasse. Der Zug zum Tor ist erkennbar und in der Verteidigung fassen diese Mädchen und Jungen zu und antizipieren manche Bälle.

 

Und dann ist da meine Lieblingsmannschaft aus Laatzen, die sich zum Handball-Spieltag trifft. Sie sind teilweise aufgeregt, manche ganz cool unaufgeregt, aber alle umeinander besorgt. Das äußert sich in Feststellungen und Fragen: Die oder der fehlt noch, wie werden die anderen Mannschaften sein, haben alle ein Trikot, wer macht den Mannschaftsspruch und – ganz wichtig – was wird es am Ende geben?

 

Unmittelbar vor dem ersten Spiel kann man in dem Laatzener Kreis folgenden Dialog vernehmen:

„Nessi, kann ich jetzt rutschen gehen?“ – „Bald, aber jetzt wollen wir doch erst Handball spielen, dafür sind wir schließlich hergefahren, oder?“ – Der Augenausdruck des Kindes ist ein Mix aus Enttäuschung und Begeisterung! Spannend.

 

Der Schiedsrichter trommelt also die gastgebende Mannschaft und uns zur Begrüßung zusammen und ich muss schmunzeln, als er meine Mäuse fragt, wer sie seien. Na die HSG! Schön ist auch seine Äußerung auf die gleiche Frage an den Hannoverschen SC II: „Was? HSC? Ah – habe ich auch schonmal gesehen!“ Dann geht das erste Spiel los.

 

In der Welt der HSG-Kinder wundern sich nur die Trainerinnen, dass einige Kinder wieder beidhändig werfen, weil der Schiedsrichter versäumt hat, einen passenden Spielball parat zu halten. Auch die sich „bewegende“ Kreislinie fasziniert nur die Laatzener Frischlinge. Die Linienauflösung lenkt auch mich ab und so ist das erste Spiel schnell vorbei. „Können wir jetzt spielen gehen?“ und „Kann ich jetzt etwas essen?“ lässt das eben gewesene in den Hintergrund rücken. So einfach!

 

Immer nur ein Spiel Pause heißt aber auch bei diesem Spieltag eben nur 15 Minuten „Spielzeit“ neben dem Handballfeld. Und die möchten gut genutzt sein. So sehe ich unsere dunkelblauen Trikots oftmals gemeinsam auf der Rutsche, auf den Kästen oder bei den Mamas und Papas.

Das zweite Spiel gegen den TuS Bothfeld ruft und Lea und ich versammeln die schwitzenden Kinder um uns, um den Fokus auf den eigentlichen Anlass unseres Treffens zu legen: Wie schmeckt der Kuchen, was ist hier das beste und ach, da war noch was: Handball!

Der HSG-Spruch klappt, Kinder hüpfen einbeinig über das Handballfeld um die imaginären Hinkelkästchen zu überwinden und die Kinder auf der Bank rutschen unruhig hin und her, weil sie auch wieder mit auf das Handballfeld wollen. „Nessi, ich will wieder spielen? Darf ich wieder rein?“ Klingt in unseren Trainerinnenohren wie: „Es macht mir richtig viel Spaß!“

Ziel erreicht, oder?

Trainerinnen spielen eben auch selber gerne und schon wird die nächste „Spielpause“ zum Spielen genutzt. Tatsächlich etwas sportartspezifischer. Die HSGler machen Verteidigung, greifen den Ball an, gehen so richtig zur Sache – bei MIR! Meine Bitte, dieses „Ball-haben-wollen“ auch im letzten Spiel gegen die Jungs von der SG Letter 05 zu zeigen erreicht sie nicht wirklich! Dafür aber die folgende Erkenntnis: „Hey, kommt alle mit in den Geheimgang – wir krabbeln unter der Tribüne durch!“ Sogar ein „Schatz“ (Hockeyschläger) wird gehoben.

Erst an der Auswechselbank fragt einer: „Darf ich wie bei Mama an den Gegenspielern schaukeln?“ Nicht nur wir Großen lachen herzlich.

Noch während also das dritte und letzte Spiel läuft, wird uns die Frage nach Süßigkeiten oder Medaillen gestellt. Ehrlich? Die Kinder sind klasse und wirklich herzerwärmend. Das andere kommt später…